Liebe Maria,

 

„Helfma alle recht zam, dann hama eh glei fertig“. Das sind Deine Worte, die Du oft gebraucht hast und die mir in den letzten Tagen immer wieder in den Ohren klingen. Du hast sie immer dann gesagt, wenn wir im Kreuzbund zusammen waren: sei es, weil wir eine Weihnachtsfeier, ein Sommerfest, einen Grillabend oder eben nur unsere wöchentliche Gruppenstunde begangen haben. Immer dann, wenn es darum ging „anzupacken und zuzugreifen“, hat man Dich nicht darum bitten müssen, im Gegenteil: da hast Du gleich das Kommando übernommen.

Fast 24 Jahre warst Du ehrenamtlich für die da, die nicht immer auf der Sonnenseite ihres Lebens stehen. Du hast Dich jede Woche für sie stark gemacht, ihnen gut zugeredet, sie in ihrer Not begleitet und dafür gesorgt, dass es wieder „Berg Auf“ ging.

Maria, müsste man Dich niederbayerisch beschreiben, so lautet das: „Du hoast hoit s´Herz am rechten Fleck ghoabt“.

Nächstenliebe und Fürsorge waren für Dich nicht abstrakte Begriffe: Du hast sie vorgelebt und praktiziert.

Es ist Dir aber nicht nur auf das „Tun“ angekommen. Das Zuhören und das Zureden – Die psychische Fürsorge für den notleidenden Mitmenschen – waren eine begnadete Eigenschaft von Dir. In unserem Selbsthilfeverband verhält es sich ja häufig so, dass viele schwer krank sind und Sterben schon zu Lebzeiten geschieht. So habe ich Dich in vielen Gesprächen mit kranken Menschen als Hoffnungsträger erlebt, wenn Du diese mit Deiner Überzeugung vom Leben nach dem Tod, getröstet hast.

Liebe Maria, als wir uns vor knapp 14 Tagen nach unserem Kegelturnier voneinander verabschiedet haben, hast Du noch gesagt: „Ja, dann bis zur Weihnachtsfeier in Winzer – I gfrei mi scho drauf“.

Bei der Weihnachtsfeier wirst Du heuer nicht mehr dabei sein aber ich höre Dich schon sagen: „Helfma alle recht zam, dann hama eh glei fertig“.

Maria, ich danke Dir für alles Gute das Du auf dieser Welt uns getan hast. Griaß alle aus unserm Verband, die scho dort san wo Du jetzt hingehst. Maria, Pfüat Di.